Rikl und Barnat gewinnen Doppel

So geht gutes Timing und noch besseres Tennis. Kurz vor dem großen Regen am Samstagnachmittag machten Patrik Rikl und Jiri Barnat nach einem der spektakulärsten Ballwechsel des sehr unterhaltsamen Finales mit dem ersten Matchball den Doppeltitel bei den Wilhelmshöhe Open 2023 klar. Ein verdienter 6:2, 6:3-Zweisatzsieg, denn die Tschechen waren bereits in den drei Spielen vorher ohne Satzverlust sehr überzeugend. Der deutliche Sieg kam trotzdem überraschend: Patrik und Jiri spielten bei den Wilhelms­höhe Open erstmals überhaupt als Doppel zusammen. Was für eine Premiere!
Das mussten auch die Finalgegner Murkel Dellien aus Bolivien und Stefan Latinovic aus Serbien anerkennen. Sie waren ebenfalls ohne Satzverlust bis ins Endspiel gekommen. Doch hier fanden sie ihre Meister.
„Danke an die Tennisfans fürs Kommen und für eure Unterstützung. Für uns ist es natürlich ein gutes Ergebnis. Ich bedanke mich auch bei meinem Partner Patrik, ich hoffe, wir werden noch ein paar Finale zusammen spielen“, freute sich Jiri Barnat bei der Siegerehrung. Das unterlegene Doppel gratulierte den Siegern artig: „Glückwunsch an unsere Gegner für den verdienten Sieg und danke an meinen Partner und sehr guten Freund Stefan für ein wirklich gutes Turnier. Es war richtig nett, hier zu spielen. Eingroßes Dankeschön auch an all die Leute, die heute gekommen sind, um uns zu sehen“, sagte Murkel Dellien, der die Chance auf die Teilnahme an beiden Finals zuvor verspielt hatte.
Es ist genau das Einzel-Endspiel, das die Tennis-Experten erwartet hatten im Verlauf des Turniers. Der an 7 gesetzte Tscheche Andrew Paulson trifft auf die Nummer 6 der Setzliste, den Brasilianer Daniel Dutra da Silva (ATP 415). Paulson (ATP 428) setzte sich mit 6:1, 6:4 eindrucksvoll gegen Buvaysar Gadamauri (Belgien, ATP 699) durch. „Eine sehr gute Leistung von mir. Ich denke, der Hauptgrund für meinen Sieg war der bessere Aufschlag. Es fühlt sich toll an, im Finale zu stehen. Ich mag es sehr, hier auf der Anlage vor so vielen Zuschauern zu spielen. Das Turnier ist super organisiert“, sagte der 21-Jährige, der für TC Augsburg in der Zweiten Bundesliga spielt und als Junior im Doppel in den Finals der French Open und US Open stand, nach dem Match.
Der 35-jährige „Turnier-Oldie“ Dutra da Silva vom Zweitligisten Lavida Bad Vilbel musste beim 6:4, 7:5 gegen den Bolivianer Murkel Dellien schon mehr kämpfen, was er auch im Statement betont: „Es war ein sehr hartes, sehr enges Spiel. Ich hatte ein bisschen Glück, als mein Gegner im zweiten Satz den Satzball nicht machte. Aber das ist Tennis, ein Punkt kann alles ändern. Ich fühle mich immer noch gut und freue mich aufs Finale.“ Dieses beginnt um 14 Uhr, ab 11.30 Uhr gibt es zur Einstimmung einen Frühschoppen.
( mikü/ Stefan Waldert)

(Foto: Stefan Waldert)

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Patrik Rikl (2.v.l.) und Jiri Barnat (2.v.r.) aus Tschechien holten sich den Sieg im Doppel. Mit ihnen freuen sich Turnierdirektor Eberhard Engelmann (l.) und Gerd Fabricius (Geschäftsführer Peugeot Glinicke).Foto: Dieter Schachtschneider