„Ich muss noch viel lernen“

Tag  2 der Wilhelmshöhe Open endete wie Tag  1: mit einem Topspiel auf dem Centre Court. Die Akteure dieses Mal: Der Franzose Matteo Martineau, Philip Florig aus Aschaffenburg und erneut zahlreiche begeisterte Tennisfans auf der Tribüne.
Nach der Papierform hätte das vierte Match der Hauptrunde kaum gegensätzlicher sein können. Auf der einen Seite der an Nummer 4 gesetzte 24-jährige Franzose (ATP-Rang 393), auf der anderen Seite der mit einer Wild Card vom Deutschen Tennisbund fürs Hauptfeld gesetzte 19-jährige Deutsche (ATP-Rang 974).
Klare Sache? Von wegen! Philip Florig machte in zwei Sätzen (6:3, 6:3) den Sack zu und damit die erste Sensation des Turniers perfekt. „Unglaublich, das muss ich selber erstmal verarbeiten. Ich war nicht der Favorit, habe aber an mich geglaubt und mein Bestes gegeben. Ich denke, da ist was Gutes rausgekommen. Vielen Dank für den tollen Support!“ Denn der war auf jeden Fall da auf den „Prinzenplätzen“ am „Ladies Day“ mit freiem Eintritt für die Damen.
Für Gilles Arnaud Bailly war dagegen schon in der ersten Runde nach dem 3:6, 2:6 gegen Jiri Barnat Schluss. Der 17-jährige Belgier war 2022 am ­Jahresende die Nummer eins in der ITF-Junioren-Weltrangliste. „Ich bin ein wenig enttäuscht“, gab ­Gilles zu, „das Spiel war die Fortsetzung von zuletzt ein paar schwierigen Wochen.“ Seit einem Turniersieg in Antalya Ende März war in sieben von neun Turnieren nach Runde 1 Schluss. Viel Lehrgeld für einen jungen Spieler. „Ja, ich muss zurzeit viel lernen. Im Männerbereich wird viel härteres Tennis gespielt, besonders beim Aufschlag. Ein weiterer Hauptunterschied zu den Junioren ist die mentale Stärke der Gegner. Die sind konstanter, zeigen nur selten starke Ausreißer nach oben oder unten.“
Louis Weßels hat diese Erfahrung schon hinter sich. Der in Kassel bestens bekannte Bielefelder hat sich inzwischen bis zur Nummer eins der Setzliste bei den Wilhelmshöhe Open hochgearbeitet (ATP 325). Der 24-Jährige greift am Mittwoch gegen den Belgier Buvaysar Gadamauri ins Geschehen ein.
Lokalmatador Max Wiskandt (KTC Bad Wilhelmshöhe 1896) trifft zunächst am Mittag auf Svyatoslav Gulin und am Abend mit Partner Noel Larwig im Doppel auf die Tschechen Jiri Barnat / Patrik Rikl. Da ist wieder Stimmung garantiert.
Los geht der Tennis-Mittwoch an der Burgfeldstraße um 12 Uhr.