Wo Stars von morgen ihre Spuren haben

Als Federico Rovai am Freitag die schon prächtig herausgeputzten „Prinzenplätze“ des KTC Bad Wilhelmshöhe 1896 betrat, staunte er gewaltig. „Hier hat sich ja unheimlich viel getan, eine tolle Anlage“, sagte der Schwede, der die Courts aus früheren Zeiten kennt. 1999 spielte er im Viertelfinale der 2. Wilhelmshöhe Open gegen keinen Geringeren als Fernando Gonzales. Der Chilene begeisterte damals schon mit 18 Jahren in seinem ersten Profijahr die Zuschauer und gewann gegen den sieben Jahre älteren Rovai mit 6:4, 6:2. Später wurde „Gonzo Olympiasieger, Mannschaftsweltmeister und die Nummer fünf der Welt. Federico Rovai erinnert sich wohl auch deshalb so gut daran, weil er damals gegen einen Star von morgen spielte – getreu dem Motto der Wilhelmshöhe Open. Für die hofft sein Sohn Samuel (19) noch darauf, in das Qualifikationsfeld reinzukommen. Deshalb machen die Rovais in Kassel Station.
Hier in der Qualifikation spielt auch so einer wie einst ­Fernando Gonzales in jungen Jahren: Der Belgier Gilles Arnaud Bailly (17) war 2022 die Nummer eins der ITF-Junioren-Weltrangliste und stand in den Junioren-Finals der French Open und US Open. Schon in der Qualifikation erwartet die nordhessischen Tennisfans also einer jener Spieler, die das Zeug haben könnten, bald schon für Aufsehen zu sorgen. Doch für die Top-Junioren ist ein Turnier wie die Wilhelmshöhe Open, mit 25.000 Dollar plus Hospitality immerhin das höchstdotierte Herren-Turnier im Rahmen der ITF World Tennis Tour und der DTB Internationals, schon eine große Herausforderung.
Die wird es auch für die Lokalmatadore Max Wiskandt, Can Franke und Kevin Kaldauke (alle vom KTC Bad Wilhelmshöhe 1896). Max Wiskandt geht mit einer Wild Card des Hessischen Tennis Verbandes ins Einzel-Hauptfeld und verpasste diese Woche in Marburg das Halbfinale nur denkbar knapp. Can Franke und Kevin Kaldauke starten mit der Veranstalter-Wild Card ins Doppel. Da spielen sie zusammen, zuletzt standen sie sich beim Ranglistenturnier in Bad Grund im Einzel-Finale gegenüber, das Can gewann.
Die Wild Cards des Deutschen Tennis Bundes gehen in diesem Jahr an Tom Gentzsch (Essen), der letztes Jahr bei den Wilhelmshöhe Open im Doppel-Finale stand, vom in Kassel bestens bekannten Peter Moraing trainiert wird und Mitglied des DTB-Perspektivkaders ist, und an Philipp Florig (Asschaffenburg). Die zweite Wild Card des HTV erhält der 16-jährige Tom Sickenberger.
Die Wilhelmshöhe Open beginnen am Montag, 10. Juli, mit der Qualifikation beim KTC Bad Wilhelmshöhe 1896, das Hauptfeld steigt am Dienstag, 11. Juli, ein.