Der Tag der Überraschungen

Begeisterte die vielen Zuschauer bei seinem Erfolg gegen Thomas Fabbiano: Rudolf Molleker.
Foto: Dieter Schachtschneider

Es war kein guter Tag für die Favoriten bei den Wilhelmshöhe Open 2022. Mit Thomas Fabbiano (Nummer 1 der Setzliste), Kimmer Coppejans (2), Eduard Esteve Lobato (3), Yshai Oliel (6) und Riccardo Balzerani (7) mussten gleich fünf von ihnen im Achtelfinale die Segel streichen. Lediglich Sebastian Fanselow (5) und Bogdan Bobrov (8) erledigten ihre Aufgaben souverän. Für die größte Überraschung sorgte wohl Max Hans Rehberg (19). Die ehemalige Nummer 21 der ITF-Junioren-Weltrangliste ist mit einer Wild Card des Deutschen Tennis Bund im Feld und gewann gegen den Italiener Riccardo Balzerani mit 6:3, 6:4.
Bevor die Favoriten reihenweise scheiterten, setzte sich zum Auftakt des Achtelfinaltages bei den Wilhelmshöhe Open Sebastian Fanselow durch und schlug Jan Choinski auf dem Main Court mit 6:3 und 6:2.
„Ich bin froh, dass ich Jan nach zuletzt zwei Niederlagen mal wieder besiegen konnte“, freute sich der 30-Jährige. Die letzte Niederlage liegt zwar bereits fünf Jahre zurück (genauso wie die letzte WO-Teilnahme des für Eintracht Frankfurt startenden Profis), „es ist trotzdem eine Genugtuung.“
Auch im Doppelwettbewerb musste Sebastian mit Partner Kai Wehnelt nochmal ran. Sie sindt an eins gesetzt und zogen nach dem 6:2, 6:1 gegen Raphal Calzi/Alfredo Perez ins Halbfinale ein. Vorher nutzte Fanselow die Zeit, um seinen nächsten Gegner im Viertelfinale, Rudi Molleker, bei dessen Sieg gegen Thomas Fabbiano zu beobachten. „Darauf freue ich mich. Rudi ist mir als Gegner lieber.“
Jener Rudolf Molleker ballte nach seinem Matchball die Faust und schrie seine Freude mächtig in Richtung Bergpark Wilhelmshöhe raus. So konnten alle Zuschauer miterleben, wie sich der 21-Jährige über seinen Erfolg gegen den Topgesetzten Italiener Thomas Fabbiano freute. Mit 6:4, 6:3 gewann Molleker nach eineinhalb Stunden. Auch, weil er im ersten Satz die Ruhe bewahrte. Da lag er bereits mit 0:4 hinten. „Aber ich bin ruhig geblieben“, konstatierte er später. Molleker holte sich den ersten Satz, der Grundstein zum Sieg war gelegt. „Es fühlt sich sehr gut an, zumal ich in Dubai noch gegen ihn verloren habe“, sagte er nach dem Match. Die vielen Zuschauer begeisterte er zwischenzeitlich mit großartigen Schlägen und wurde dafür gefeiert.
Das Viertelfinale komplettieren Marburg-Sieger Raphael Collignon (Belgien), Michael Vrbensky (Tschechien) und Ivan Nedelko (Russland).
Im Doppel-Finale am Sonntag ist auf jeden Fall Deutschland vertreten. Denn drei heimische Doppel stehen im Halbfinale am Freitag. Neben Fanselow/Wehnelt schafften auch Tom Gentzsch/Leopold Zima und die an drei gesetzten Constantin Frantzen/Tim Sandkaulen den Sprung unter die letzten Vier. Ebenso die Ukrainer Illya Belodborodko/Volodymyr Uzhlovskyi, zuletzt in Marburg im Finale.
Am Freitag, 15. Juli, geht es bei den Wilhelmshöhe Open um 12 Uhr weiter.