Vorfreude auf Tsitsipas-Bezwinger

Locker in die zweite Runde: Jan Choinski.         Foto: Dieter Schachtschneider

Der Italiener Thomas Fabbiano (ATP 205) führt die Setzliste des Hauptfeldes bei den Wilhelmshöhe Open an. Mit 33 Jahren gehört er zwar nicht mehr zur Zielgruppe der „Stars von morgen“, kann dafür aber mit einer gehörigen Portion Routine aufwarten. Im September 2017 stand Fabbiano auf Platz 70 in der ATP-Rangliste, zur Zeit der Meldung für
die Entry List der Wilhelmshöhe Open auf Rang 176. Das wäre die höchste Platzierung gewesen eines Spielers an Nummer eins der Setzliste in der Geschichte der Wilhelmshöhe Open. Thomas Fabbiano spielte zuletzt die Qualifikation in Wimbledon. Dort gelang ihm übrigens 2019 eine große Überraschung, als er die heutige Nummer vier der Welt, Stefanos Tsitsipas, in fünf Sätzen besiegte.
Eine Überraschung gab es bei den Wilhelmshöhe Open bereits in der Qualifikation. Dort scheiterte der Tunesier Moez Echargui (ATP 413) überraschend mit 4:6, 4:6 am 18-jährigen Iren Michael Atwi, der in der Rangliste über 1000 Plätze hinter ihm platziert ist. Mit seinem Ranking wäre Echargui bei einem Erfolg sogar auf Platz sieben in der Hauptfeld-Setzliste der Wilhelmshöhe Open gelandet.
Eine Runde weiter ist der Wilhelmshöhe Open-Finalist von 2017, Jan Choinski. Damals als Deutscher, seit 2019 spielt der 26-Jährige für England. Seine Mutter ist Britin, sodass die Entscheidung auch familiär begründet ist. Allerdings findet Jan im britischen Verband auch deutlich bessere Bedingungen vor, wie er sagt. „Ich kann in London in der National Tennis Academy trainieren, habe dort sehr gute Partner“, betont das ehemalige B-Kader-Mitglied des Deutschen Tennis Bundes. Dort vermisste er aber die Wertschätzung des Verbandes. „Das war auch ein wesentlicher Grund für mich zu wechseln.“
Immerhin stand Choinski, der sein Auftaktmatch gegen Philip Florig klar gewann, schonmal auf Platz 236 in der ATP-Weltrangliste. Kurzen Prozess in Runde eins machte Rudolf Molleker (ATP 527) mit dem Tschechen Vaclav Safranek (ATP 882) mit 6:1, 6:2.
Bestens besucht waren die „Prinzenplätze“ auch wegen des Auftritts des heimischen Doppels Can Franke/Kevin Kaldauke. Die Jungs des KTC Bad Wilhelmshöhe 1896 verloren zwar gegen Tom Gentzsch/Leopold Zima, „aber das Match hat trotzdem großen Spaß gemacht. Vor allem, weil wir vor der vollen Tribüne gespielt haben. Leider konnten wir unsere Breakbälle nicht nutzen, mit ein bisschen mehr Glück hätten wir den ersten Satz so enger machen können. Wir haben gemerkt, dass wir mit Topspielern mithalten können. Das pusht uns für das entscheidende Ligaspiel am Sonntag in Rosbach“.
Spektakuläres Tennis konnten die zahlreichen Zuschauer vor allem beim Abendmatch zwischen dem Georgier Aleksandre Metreveli (ATP 679) und dem an vier gesetzten Argentinier Hernan Casanova (ATP 300) sehen. Aleksandre Metreveli, Enkel des ehemaligen Wimbledon-Finalisten (1973) und Weltranglisten-Neunten Alex Metreveli, hatte nach vielen tollen Ballwechseln am Ende mit 2:6, 7:6, 6:1 das bessere Ende für sich.
Am Mittwoch, 13. Juli, geht es bei den Wilhelmshöhe Open um 11 Uhr weiter.