Egal, wie das Doppel-Finale bei den 25. Wilhelmshöhe Open ausgeht, Grund, dass sich Lasse Pörtner am Samstagabend von seinen Schulkameraden im OHG Ludwigsburg beim Abi-Ball feiern lassen kann, gibt es genug.
Denn der 18-Jährige hat mit seinem Freund David Fix (19) erstmals ein Finale bei einem ITF-Turnier erreicht. Dass es dann noch beim höchstdotierten deutschen Herren-Turnier im Rahmen der ITF World Tennis Tour und er DTB Internationals presented by Wilson, freut die beiden umso mehr. In Kassel fühlen sie sich sehr wohl – ein sehr schönes Turnier mit hohem Standard für die Spieler, finden sie. Lasse und David kennen sich schon sehr lange, kommen aus der gleichen württembergischen Ecke und haben bereits erfolgreich Doppel gespielt. Zum Beispiel bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2023, als sie sich den Titel holten. Da standen sie sich übrigens auch im Einzelfinale gegenüber, dass Lasse gewann uns sich zum Doppelmeister krönte. David zog 2023 an der Seite von Marc Majdandzic ins Halbfinale der French Open Juniors ein. Mit ihrem frischen Auftreten haben sich Youngster auf den „Prinzenplätzen“ schon in die Herzen der Fans gespielt. Nach ihrem 6:3, 6:3-Halbfinalsieg gegen Valentin Basel (Argentinien) und Arthur Weber (Frankreich) wartet m Endspiel wartet auf sie die Nummer eins in der Doppel-Setzliste: Kai Wehnelt (Berlin) und Anton Matusevich (Großbritannien), die das letzte Match des Tages gegen die Tschechen Dominik Recek/Daniel Siniakov mit 6:4, 6:0 gewannen. Und so hat sich die Prognose von gestern erfüllt, dass sich im Gegensatz zu den Einzeln drei Deutsche im Doppel-Finale stehen.
Anschließend spielt die Einzelkonkurrenz die Endspiel-Teilnehmer aus. Und da erwartet die Zuschauer zwei richtige Kracher. Denn mit Alvaro Guillen Meza (Ecuador), Gauthier Onclin (Belgien), Khumoyun Sultanov (Uzbekistan) und Raphael Collignon (ebenfalls Belgien) stehen die vier Topgesetzten im Semifinale. Meza (7:5, 6:0 gegen den Franzosen Arthur Weber), Collignon (6:1, 6:3 gegen den Tschechen Daniel Michalski und Sultanov (6:4, 7:5 gegen den Briten Anton Matusevich) blieben dabei weiterhin ohne Satzverlust im Turnierverlauf. Lediglich Onclin hatte beim 6:4, 3:6, 6:4 gegen Qualifikant Daniel Siniakov (Tschechien) den ersten Satzverlust. Gibt es erstmals ein belgisches Finale? Erstmals einen Ecuadorianer im Endspiel? Oder wandelt Khumoyun Sultanov auf Spuren von Farrukh Dustov, dem uzbekischen WO-Sieger von 2010?
Übrigens konnte neben der 25. Turnierauflage am Freitag ein weiteres schönes Jubiläum gefeiert werden. Am 12. Juli 1974, genau vor 50 Jahren, wurde das Clubhaus der KTC Bad Wilhelmshöhe 1896 feierlich eingeweiht. „Wir werden mit unserem neuen Clubhaus ein Haus besitzen, das seinesgleichen in Deutschland suchen müsste. Mit anderen Worten: Wir alle können verdammt stolz auf das von uns gemeinsam Geschaffene sein“, sagte der damalige Vereins-Präsident und Ideengeber Peter Glinicke beim Einweihungsfest. Und wer heute – aller baulichen Widrigkeiten zum Trotz – von der Terrasse auf die Plätze schaut, glaubt ihm auch 50 Jahre später noch aufs Wort.
Stehen im Doppelfinale: Lasse Pörtner (links) und David Fix mit Bundestrainer Jan Velthuis.
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